Magische Insel by L. E. Modesitt

Magische Insel by L. E. Modesitt

Autor:L. E. Modesitt [Modesitt, L. E.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy, lesenswert, Next, Eigenscan
ISBN: 9783453156289
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2012-11-04T04:00:00+00:00


XXXII

Schafe! Ich hoffe, dass ich niemals wieder ein Schaf so nahe sehen – oder riechen – muss wie die Schafe in Weevett. Im Vergleich dazu riecht ranzige Butter beinahe nach Rosen!

Wie Justen trug ich Jacke, Hose und Stiefel, die wir von Schafhirten geborgt hatten. Allerdings musste ich Wolle in die Stiefelspitzen stopfen.

Der Graue Magier hatte mir erklärt, er werde nur reine Ordnungs-Magie benutzen. »Doch nur deshalb, weil es sich um Ordnungs-Magie handelt, muss es nicht angenehm sein«, hatte er hinzugefügt. »Doch diese Arbeit verschafft mir die Möglichkeit, den Rest meiner Zeit nach Belieben zu verbringen.«

Wir gingen aus dem Schuppen zu einem Pferch, in dem sich über hundert schwarzgesichtiger Tiere befanden.

Mein Magen protestierte heftig, obwohl meine Nase bereits betäubt war – und nicht nur wegen des eiskalten Windes. Die Sonne strahlte, wärmte jedoch nicht. Der Wind wirbelte die dünne Schneeschicht umher und türmte sie bei den Zaunpfählen und den leeren Wollschuppen auf.

Justen schritt schnellen Schritts zu dem Gatter, wo eine schlanke Frau mit weißem Haar und sonnengebräunter Haut stand. Das Haar war beinahe so kurz geschnitten wie meins. Sie lächelte dem Magier zu. Ihre graue Lederkleidung war sauber. Hinter ihr stand ein großer Mann mit einem Krummstab.

»Justen …«

»Merella.«

Dann sah ich die Abteilung Armbrustschützen an der Schuppen wand hinter der Frau. Ich blickte in die andere Richtung. Auch dort standen einige bewaffnete Soldaten. Schnell lief ich zu Justen.

»Wer ist der junge Mann?«

»Mein derzeitiger Gehilfe. Das ist die Herzogin Merella von Montgren. Und das ist Lerris, der viel von Ordnung versteht, doch von Schafen keinen blassen Schimmer hat.«

Die Herzogin lächelte verschmitzt. »Er hat mich nicht erwartet. Du sagst ihnen nie Bescheid. Stimmt’s, Magier?«

»Auf diese Weise geht es besser vonstatten«, erklärte Justen.

»Ich freue mich, Euch kennen zu lernen, Hoheit.« Ich neigte den Kopf. Eigentlich war ich nicht sicher, wie man eine Herzogin richtig ansprach.

»Ich freue mich auch, dass du hier bist, Lerris.« Dann verschwand das Lächeln. »Wir haben wegen des Herzogs und des Regens zu viele Tiere verloren«, stellte sie beinahe geschäftsmäßig fest. »Gibt es da irgendetwas …? Die Krüppel haben wir aussortiert und nur die am wenigsten geschädigten Schafe hergebracht.«

»Wir tun, was wir können.« Justen schaute mich an. »Die weiblichen Schafe, die dieses Jahr werfen sollen, kommen einzeln zu diesem Platz. Wir untersuchen sie, um zu prüfen, ob sie so gesund sind, wie sie aussehen. Wenn du etwas spürst …«

»Dann sage ich Euch Bescheid?«

Justen nickte und wandte sich wieder an die Herzogin. »Lerris hat einen ausgeprägten Sinn für Ordnung. Daher kann ich – hoffentlich – meine Energie für die Krüppel und Zweifelsfälle einsetzen.«

»Wie du meinst – solange es zu einem guten Ergebnis führt«, sagte die Herzogin ruhig. Doch ihre Stimme klang härter als zuvor.

Justen blickte den Hirten an. »Schick das erste Tier durch!«

Bääääää … Ein Wollknäuel mit schwarzem Gesicht und vier Beinen kam aus dem Pferch in den schmalen Bereich zwischen zwei Zäunen gelaufen. Nach der Untersuchung gelangten die Tiere durch ein offenes Gatter in einen zweiten – noch leeren – Pferch.

Ich gab mir Mühe, das Schaf zu erfühlen. Das war nicht so



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.